Hannover. Es war ein besonderer Valentinstagsabend am Freitag in Ricklingen. Regionalbischöfin Dr. Petra Bahr ordinierte Danilo Paap in einem feierlichen Gottesdienst zum Pastor in der Michaeliskirche.
„Denn der HERR ist meine Kraft, er hat meine Füße wie Hirschfüße gemacht und führt mich über die Höhen.“ (Habakuk 3,19) Diesen ungewöhnlichen Bibelvers hatte sich Danilo Paap für seine Ordination ausgesucht. „In der rabbinischen Theologie werden dem Hirschen drei Eigenschaften zu geeignet, das sind Ausdauer, Sprungkraft und Grazie. Eigenschaften, die sich für einen jungen, wie auch für uns alte Pastorinnen und Pastoren und überhaupt für alle Christenmenschen hervorragend eignen, um durch diese Zeit zu kommen“, sagte die Regionalbischöfin in ihrer Predigt.
Danilo Paap ist 1992 in Neustadt am Rübenberge geboren und in Wunstorf aufgewachsen. Er absolvierte zunächst in Hannover ein Bachelor-Studium für gymnasiales Lehramt in den Fächern Chemie, Deutsch und evangelische Theologie. Dann wechselte er nach Göttingen und studierte dort und in Oxford Theologie. Diese Entscheidung sei durch die „heilsame, hoffnungsvolle und sinnstiftende Erfahrung von Glaubensgemeinschaft unterschiedlichster Gestalt“ bestärkt worden, sagt Paap. Auch „sehr engagierte PastorInnen“ hätten ihn dabei geprägt. Einige von diesen PastorInnen wirkten bei der Ordination mit, wie zum Beispiel Dr. Alexandra Dierks, sie war während seines Studiums in Hannover Hochschulpfarrerin und hat ihn in der Entscheidung zum Pfarramt bestärkt. Ebenso hat ihm Pastor Peti Schmidt als Vikariatsleiter noch mehr Lust auf den Beruf gemacht. Mit dabei waren außerdem Paaps Verlobter Dr. Johann Hornbacher sowie Charlotte von Klitzing als Vorsitzende des Kirchenvorstands.
In seiner Vikariatszeit arbeitete Paap in der Kirchengemeinde Alt-Garbsen. Zwei Schwerpunkte kristallisierten sich für den Pastor dort heraus. Seelsorge ist für Paap ein wichtiges pastorales Arbeitsfeld, das er als Möglichkeit sieht, „Menschen nah zu begegnen“. Besondere Erfahrungen hat er dabei auch mit demenziell erkrankten Menschen gemacht, die er in seinem Vikariat begleitet hat. Diesen Schwerpunkt plant er auch durch weitere professionelle Qualifizierung zu vertiefen. Als Zweites sieht er einen Schwerpunkt in der Gottesdienst-Praxis. Er schätzt die traditionelle Liturgie sehr, möchte aber in Zusammenarbeit mit den Haupt- und Ehrenamtlichen in der Michaelis-Gemeinde auch neuere Gottesdienstformen entwickeln. Aus seinem Vikariat bringt er Erfahrungen mit „aktivierenden Gottesdienstformaten“ beispielsweise bei Kindergottesdiensten oder mit mediengestützen Beteiligungsformen mit. Auch Abendandachten mit niedrigschwelligen Gesangsangeboten kann sich der Pastor vorstellen. Für Paap ist auch Musik eine Verkündigungsform und so freut er sich auf die Zusammenarbeit mit der Ricklinger Kantorei oder die Konzerte Musikstudierender in der Michaeliskirche.
Text: Meret Köhne